Weibliche Ejakulation ist ein physiologischer Vorgang, der seit Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht wird und dennoch im Alltag vieler Frauen kaum thematisiert wird. Dabei handelt es sich weder um ein ungewöhnliches Ereignis noch um eine Abweichung, sondern um eine natürliche Reaktion des Körpers auf sexuelle Erregung, intensive Stimulation und einen sich aufbauenden Orgasmusreflex. Um zu verstehen, ob und wie oft ejakulieren gesund Frauen, muss zuerst klar sein, was in diesem Moment anatomisch und hormonell tatsächlich geschieht. Die weibliche Ejakulation entsteht im Zusammenspiel mehrerer Strukturen im Becken: den Skene-Drüsen, dem umliegenden Gefäßgewebe, der Harnröhre und dem Beckenboden. Die Skene-Drüsen – auch paraurethrale Drüsen oder „weibliche Prostata“ genannt – liegen unmittelbar neben der Harnröhre. Sobald eine Frau sexuell erregt ist, steigt die Durchblutung in diesem Bereich deutlich an. Die Drüsen schwellen an und können eine milchig-transparente Flüssigkeit produzieren, die sich bei einem orgasmischen Reflex über die Harnröhre entleert. Die Menge reicht von wenigen Tropfen bis zu mehreren Millilitern, und beide Varianten sind medizinisch völlig normal.